18. August 2020 Warum ich den Rauschengel online publizieren wollte Die Rohfassung vom Rauschengel stammt aus dem Februar 2007. Aus dem Bedürfnis heraus, die niederschmetterndsten Männergeschichten zu verarbeiten, entstand die Story. Dann kam die Idee, es als Foto-Buch umzusetzen. Professionelle Models kosten aber eine Menge Geld und somit konnte ich die Umsetzung nicht alleine finanzieren. Ergo, habe ich das Manuskript an einen Verlag geschickt. Mit dem Ergebnis, dass meine Unterlagen schneller wieder bei mir im Briefkasten landeten, als ich der Post zugetraut hätte. Rückschläge einzustecken ist nicht immer meine Stärke und somit war das Buchprojekt gestorben. Acht Jahre später lernte ich meine Muse Barbara kennen. Sie inspirierte mich dazu, das mit dem publizieren des Buches noch mal zu versuchen. Nachdem ich mir 2016 auf der Leipziger Buchmesse die Füße wund gelaufen hatte, musste ich mir eingestehen, dass die Verlage nicht auf mich und meinen Rauschengel gewartet haben. Irgendwie kam ich dann auf die Idee, meine Texte online zu veröffentlichen. Aus Rache. Und weil ich der Meinung war, dass sie Welt den Rauschengel unbedingt lesen sollte. Verlag hin oder her.Schließlich kam mir die Idee, den Webauftritt gleich als grafische Erlebniswelt zu inszenieren. Und weil eine Idee jedoch selten allein kommt, wurde ich in der folgenden Zeit von Eingebungen regelrecht überwältigt. Fette Motorengeräusche von Harley-Davidsons sollten als Sound-Files in die Texte eingebunden werden. Videos und Bilder von einem Dodge Ram, wie Jimmy ihn fährt. Tattoos, Schmuck und Mode für Jimmy sollte auf die Website.Aber wie das bei mir so ist, mit einem Ideen-Feuerwerk, nach dem Zisch und Boom und den bunten Lichtern kommt erstmal wieder die Dunkelheit.Ich suchte nach Partnern, die von meiner Idee mit dem Online-Buch so begeistert sind, dass sie gleich die Eurozeichen in den Augen kriegen und mich mit der Aussicht auf hohe Rendite sponsern. Leider fand das ganze Szenario nicht so statt, wie ich erhofft hatte. Die Herren Internet-Gurus hatten zwar durchaus Eurozeichen in den Augen, aber nur weil sie an das viele schöne Geld dachten, das ich ihnen für die Umsetzung zahlen würde. Also krempelte ich die Ärmel hoch und fing an, mich mit WordPress vertraut zu machen. HTML konnte ich schon einigermaßen, deshalb sollte die Umsetzung in WordPress kein Problem für mich sein. Falsch gedacht. WordPress ist eine Welt für sich. Mein erster Versuch, Rauschengel im Internet zu publizieren, endete damit, dass ich mit dem Ergebnis irgendwie, aber nicht so wirklich zufrieden war und auf die Vermarktung in den (Un-)Sozialen Medien hatte ich schon gar keinen Bock. Das wars dann erstmal wieder. Der Rauschengel war online, aber keinen hat es interessiert. Ein Jahr später verzeichnete der Rauschengel dann doch einen kleinen Erfolg. Einige Leute (Männer und Frauen!) hatten die Story gelesen und fanden sie saugut. Ich hatte inzwischen angefangen mit dem Divi-Builder, quasi einem neuen System-im-System, zu arbeiten, und konnte meine ursprünglichen Hürden der technischen Umsetzung plötzlich überwinden. Prompt taten sich neue Welten auf und ich fing an, die Website völlig neu zu konzipieren. Dass ich immer noch keine Kohle für ein Model-Shooting hatte, kompensierte ich damit, dass ich anfing, den heißen Jimmy in Illustrator selbst zu zeichnen. Wieder war meine Muse der Auslöser gewesen. Leider waren meine Skills Menschen zu zeichnen eher im Minusbereich. Also musste ich mir noch etwas neues beibringen und entwickelte aus der Not heraus eine Technik, mit der ich innerhalb eines überschaubaren Zeitraums ein paar Grafiken des knackigen Burschen zaubern konnte. Nun, da ich also eine neue Website aufbauen, Bilder und Grafiken integrieren konnte und ständig neue Ideen aus dem Hut zauberte, gab mir das Projekt einen solchen Energieschub, dass ich auch die Texte noch mal überarbeiten wollte. In dem Moment wurde mir endgültig klar, dass der Druck der Rauschengel-Story einen Stand der Dinge festnageln würde. Papier ist geduldig, das Internet ist Freiheit pur!So ganz nebenbei fiel mir auf, dass sich im Laufe der Jahre viel in mir verändert hatte – dass ich diverse neue Skills zu meinen vorhandenen hinzufügen konnte und inzwischen viel mehr Freiheit hatte, das Projekt so umzusetzen, wie mir anfangs vorschwebte. Denn nun konnte ich alles selbst machen und nebenbei ständig optimieren und ergänzen. Also, der Rauschengel ist im Internet genau richtig! Nur nicht bei goddamn Facebook. To be continued…